Blog-Layout

STRESSBEWUSSTSEINS MONAT 2022

Martina Bartsch • Apr. 13, 2022

Der April ist in diesem Jahr der Stress Awareness Monat
Ein erster Schritt zur Stressbewältigung, kann ein bewusster Umgang mit Stress und das Verstehen der Stressreaktionen im Körper und das Erkennen der Stresssymptome sein.

Laut mehreren Studien und Stress-Statistiken fühlen sich 80% der deutschen Bevölkerung gestresst. 
In den letzten beiden Jahren soll diese Zahl sogar auf 91% angestiegen sein.

Der Begriff Stress, wurde 1936 vom Biochemiker Hans Selye definiert.

Erstmal ist eine Stressreaktion eine ganz natürliche Antwort des Körpers auf eine möglicherweise lebensbedrohliche Situation. 
Stress ist also nicht nur sinnvoll, sondern, je nachdem sogar lebensrettend.

Schauen wir zu unseren Vorfahren, den Jägern und Sammlern, so wird klar, dass wenn ihnen ein wildes Tier begegnete, sie blitzschnell entscheiden mussten zwischen Angriff oder Flucht.
War die Gefahr vorüber, beruhigte sich der Körper wieder und sie entspannten sich. 

Auch für uns ist dieses Reaktionsmuster heute noch, in bestimmten Situationen, wichtig und lebensrettend.
Stress schützt uns bei Gefahr, erhöht unser Reaktionsvermögen und setzt Kraft frei.
Du kennst bestimmt auch den Ausspruch, ich weiß überhaupt nicht, wie ich das geschafft habe.
Bleiben wir aber in dieser Alarmbereitschaft, ohne Ausgleich, Erholung und Entspannung oder wird eine Stressreaktion schon durch eine Kleinigkeiten ausgelöst, kann sie auf Dauer krank machen.

Weißt du was bei Stress in deinem Körper passiert?

In einer Stresssituation wird dein ganzer Körper innerhalb weniger Sekunden in Alarmbereitschaft versetzt, bereit zum Handeln. Kampf oder Flucht?
Diese Reaktion wird über die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol gesteuert, die in allen Körperbereichen wirksam sind: 
  • deine Atemfrequenz steigt an, damit du mehr Sauerstoff aufnehmen kannst und somit deine Körperzellen mehr Energie haben.
  • deine Blutgefäße verengen sich und dein Blutdruck steigt an. 
  • dein Herz und dein Puls schlagen schneller, so können alle Botenstoffe und weitere Bestandteile deines Blutes schneller verteilt werden.
  • aus deinem Körperspeicher werden Zucker und Fettsäuren freigesetzt und du hast so mehr Energie z.B. in deinen Muskeln - für die Flucht oder den Kampf.
  • auch die Konzentration an Gerinnungsfaktoren in deinem Blut steigt an und so würdest du im Falle einer Verletzung weniger bluten.
  • um dein Überleben auch mit einer Verletzung zu sichern, also Flucht oder weiterkämpfen, wird auch deine Schmerzempfindung erstmal gesenkt.
Also erstmal ein absolut clever durchdachtes System oder?

Alle Körperfunktionen, die du im Kampf oder auf der Flucht nicht brauchst, werden jedoch heruntergefahren.
Das sind u.a. deine Verdauung, dein Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf und dein Immunsystem.
Du kannst nicht mehr wirklich klar denken, dich nicht mehr so gut konzentrieren und handelst nur noch reflexartig (um zu überleben).
Auch Fähigkeiten, wie Gefühle wahrzunehmen oder Empathie und auch all deine Sinne vermindern sich.

Das alles ist kurzfristig kein Problem.
Hält dich der Stress aber dauerhaft, über einen längeren Zeitraum in dieser Alarmbereitschaft kann er krank machen.

Auslöser für Stress können sein: 
  • Perfektionismus und ständiges Vergleichen
  • ständige Nachgiebigkeit, zu starke Anpassung
  • das Gefühl ausgeliefert zu sein, sein Leben nicht mehr (mit-) gestalten zu können
  • was vielen nicht bewusst ist: eine unausgewogene Ernährung, wenig Schlaf, Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel, extreme Temperaturen und Luftverschmutzung
  • Verlust von geliebten Menschen, Tieren - v.a. wenn Trauer nicht gelebt wird und sich die Zeit zur Verarbeitung genommen wird oder es die Umstände wie z.B. Krieg nicht wirklich zulassen
  • Konflikte innerhalb der Familie, im Freundes- und Kollegenkreis
  • Konflikte in der Welt
  • Termindruck und ständige Erreichbarkeit, Reizüberflutung
  • Probleme am Arbeitsplatz. im Studium, in der Schule
  • Schichtarbeitszeiten
  • Mehrfachbelastung durch Familie und Beruf
  • Finanzielle Sorgen, generell Sorgen und Ängste
  • Arbeitslosigkeit
  • Pflege von Angehörigen 
  • soziales Engagement oder soziale Berufe
  • und wahrscheinlich noch viele mehr

Stress-Symptome können sich wie folgt zeigen:  
  • innere Unruhe, Anspannung 
  • Reizbarkeit und Nervosität
  • Schlaflosigkeit und Albträume, nächtliches Zähneknirschen
  • ständiges Räuspern, schnelles, undeutliches Sprechen, Stottern oder Zittern der Stimme
  • Hitzewallungen und Erröten
  • Herzklopfen und schneller Puls 
  • vermehrtes Schwitzen und feuchte Hände
  • Überreaktion auf Kleinigkeiten mit Wut oder Weinen
  • Tics, wie z.B. ständig mit dem Fuß wippen, Augenzwinkern
  • Konzentrationsschwierigkeiten 
  • negative Gedankenspirale 
  • Muskelverspannungen, Spannungskopfschmerzen 
  • Verdauungsprobleme 

Wenn Stress chronisch wird, kann er uns krank machen und zu folgenden Erkrankungen führen oder diese begünstigen:
  • Bluthochdruck - Stresshormone beschleunigen der Herzschlag, in der Folge steigt der Blutdruck
  • Herz- Kreislauferkrankungen
  • Rückenschmerzen, Schulter/Nackenverspannungen 
  • Tinnitus 
  • Infektanfälligkeit
  • Magen/Darmerkrankungen
  • Schlafstörungen
  • psychogenes Asthma
  • Hautausschläge - die Haut als Spiegel der Seele
  • Chronische Kopfschmerzen 
  • Diabetes Typ 2 - damit der Körper bei Stress schnell reagieren kann ist viel Zucker im Blut. Insulin sorgt dafür, dass der Zucker in die Zellen gelangt und somit der Blutzuckerspiegel sinkt. Das Stresshormon Cortisol hemmt jedoch die Wirkung von Insulin. Darauf reagiert die Bauchspeicheldrüse mit einer vermehrten Ausschüttung von Insulin - der Blutzuckerspiegelt steigt. 
  • Erhöhte Leberwerte - die Leber hat zahlreiche Aufgaben u.a. baut sie Hormone ab, so auch das Stresshormon Cortisol, welches dann über die Niere ausgeschieden wird. Bei langfristigen erhöhtem Cortisol hat die Leber hier so viel zu tun, dass sie ihre anderen Aufgaben nicht mehr so gut bewältigen kann u.a. den Fettstoffwechsel. 
  • Burnout-Syndrom
  • Depressionen 
  • und ...

ANTI-STRESS REMINDER


Nicht jeder wird deinen Weg verstehen.


Doch du bist hier, um ihn zu gehen und nicht um Applaus von anderen zu bekommen.

(Autor unbekannt)



Wenn wir zu viel im Außen sind, immer darauf bedacht, es allen recht zu machen, gut anzukommen, irgendwo und irgendwie reinzupassen, leben wir nicht im Einklang, gehen nicht unseren Weg, was auf Dauer unzufrieden macht und uns innerlich stressen kann.


Habe den Mut deinen eigenen Weg zu gehen!

Share by: